Energieprojekte clever finanzieren – mit Mäusestrategie und Contracting

In Spencer Johnsons bekannter „Mäusestrategie für Manager“ merken die Mäuse: Der Käsevorrat wird knapp. Sie stehen vor zwei Optionen – abwarten oder loslaufen. Dieses Bild griff Sabine Wiesmann am 7. Mai 2025 auf der Dresdner Abwassertagung auf. In ihrem Vortrag zur Finanzierung von Energieprojekten machte sie deutlich: Wer Projekte nicht optimiert und frühzeitig finanziert, steht am Ende womöglich vor leeren Regalen.

Frühzeitig handeln statt klassisch abwarten

Klassische Projektabläufe? Oft ein Hindernis. Frau Wiesmann zeigte, wie sich Projekte effizienter gestalten lassen – vor allem im Vergleich zu herkömmlichen Strategien. Sie erklärte, wie Fördermittel gezielt eingesetzt werden können und warum es entscheidend ist, diese frühzeitig zu sichern. Außerdem stellte sie Wege vor, um Finanzierungslücken zu schließen und ergänzende Mittel zu nutzen. So lassen sich Energieeffizienzmaßnahmen auch dann umsetzen, wenn das Budget knapp ist.

Einspar-Contracting: Eine clevere Alternative

Ein besonders wirkungsvoller Ansatz ist das Einspar-Contracting. Frau Wiesmann präsentierte es als zukunftsfähige Lösung. Anders als bei klassischen Ausschreibungen wird hier ein konkretes Einsparziel definiert. Der Anbieter, der die höchste Einsparung garantiert, übernimmt Planung, Finanzierung und Umsetzung. Die Refinanzierung erfolgt über die tatsächlichen Einsparungen. Für Auftraggeber bedeutet das: keine Vorabkosten, kein Risiko, keine langen Finanzierungsprozesse. So kann das Projekt starten, bevor der „Käse“ ganz verschwindet.

Der Vortrag war Teil der Dresdner Abwassertagung 2025, die am 6. und 7. Mai im Internationalen Congress Center Dresden stattfand. Mit über 800 Teilnehmenden, 114 Ausstellenden und 17 Fachvorträgen war die Veranstaltung erneut ein bedeutender Treffpunkt für die Umwelt- und Wasserwirtschaft in Ostdeutschland.

Vorheriger Beitrag
Die grössten Vorbehalte gegen Einspar-Contracting – und wie man sie ausräumt