Bestandserhalt schlägt Neubau: energetische Sanierung am Beispiel der Modernisierung einer Zentralküche

Die SFZ CoWerk gGmbH in Chemnitzer versorgt u. a. Kindergärten, Schulen sowie Betriebskantinen zuverlässig mit Essen. Zubereitet wurden die Mahlzeiten bisher an unterschiedlichen Standorten in der Region, darunter auch Mietobjekte. Doch diese Struktur erschien den Verantwortlichen immer weniger zukunftsfähig, zum einen aus Kostengründen, zum anderen wegen der Abhängigkeit von Dritten. Also dachte man darüber nach, einige der Küchen zu einem neuen Standort zusammenzulegen, an dem täglich bis zu 10.000 Portionen nach dem Cook-&-Chill-Verfahren hergestellt werden können.

Die Aufgabe von Findig war es, zu analysieren, ob mit Blick auf die Investitionskosten die Errichtung eines Neubaus oder die Ertüchtigung eines bereits vom Unternehmen gekauften Bestandsgebäudes und dessen Umbau zu einer Zentralküche die bessere Variante wäre.

Voraussetzungen: das Bestandsgebäude

Bei dem Gebäude in Chemnitz Wittgensdorf handelte es sich um einen ehemaligen

Supermarkt, der bereits vor einigen Jahren umgebaut und vorübergehend als Produktionsküche für asiatische Speisen genutzt worden war. Für den eventuellen Umbau musste die grundsätzliche Machbarkeit hinsichtlich Platzangebot und technischer Infrastruktur geprüft werden.

Vorgehensweise: Modellentwicklung auf Basis eines digitalen Zwillings

In einem ersten Schritt haben wir das Bestandsgebäude aufgenommen und einen digitalen Zwilling erstellt. Dabei wird neben den baulichen Gegebenheiten auch die gesamte TGA abgebildet. So entsteht eine aussagekräftiges, virtuelles Modell, anhand dessen sich prüfen lässt, was bei der Sanierung im Bestand weiter genutzt werden kann. Auch geplante Erweiterungen können hier bereits berücksichtigt werden.

Energetisch Sanieren im Bestand: kostengünstiger, schneller und nachhaltiger

Wir von Findig arbeiten, wo immer das möglich und sinnvoll ist, mit der vorhandenen Bausubstanz. Zum einen ist die Sanierung und Umnutzung bestehender Gebäude in der Regel kostengünstiger als ein kompletter Neubau, weil Fundamente, tragende Wände und Dachkonstruktionen weitergenutzt werden können. Zum anderen werden so wertvolle Ressourcen geschont und der ökologische Fußabdruck des Projekts fällt deutlich kleiner aus – ein Fakt, der sich positiv auf das Unternehmensimage auswirkt und ab einer bestimmten Größenordnung auch Relevanz mit Blick auf Berichtspflichten (Stichwort: EU-Taxonomie) hat.

Beim hier beschriebenen Projekt kam ein weiterer handfester Vorteil für die Umnutzung und Sanierung hinzu: Dieser würde schneller zu realisieren sein und demnach auch eine frühere Inbetriebnahme der neuen Zentralküche im Sinne des neuen Energiekonzepts erlauben.

Die technischen Details: Unsere Lösungen für mehr Energieeffizienz

Am digitalen Modell entwickelten unserer Ingenieure eine durchdachte Lösung, in der vorhandene und neue Technik eine stimmige Gesamtlösung ergeben. Sie sieht u. a. vor, dass die alte RLT-Anlage in der Spülküche weitergenutzt wird, während für den Produktionsbereich eine neue Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung errichtet wird – allerdings wegen der Geruchsemission an anderer Stelle.

Die Lösung sieht außerdem die Errichtung einer großflächigem PV-Anlage auf dem Flachdach des Gebäudes vor. Die Investitionskosten von 115.000 € werden sich unter den derzeitigen Rahmenbedingungen bereits nach 9 Jahren amortisieren.

Für die Wärmeversorgung ist eine Wärmepumpe geplant, die ihren Strom von der oben erwähnten PV-Anlage bezieht. Sie stellt die Wärmeversorgung des Heizregisters der RLT-Anlage, der Fußbodenheizungen im EG und OG sowie des Trinkwassers sicher und wird zudem für die Kälteversorgung des OG im Sommer genutzt. In den nicht dauerhaft genutzten Sozialräumen im OG kommen ergänzend Infrarotmodule zum Einsatz.

Fazit: Ein Projekt wie gemacht für Findig

Nach Auswertung aller Daten und dem Abgleich verschiedener Lösungsansätze kamen unsere Experten zu dem Ergebnis, dass die Investitionskosten bei der Nutzung des Bestandsgebäudes für die neue Cook-&-Chill-Zentralküche geringer sind als bei der Errichtung eines Neubaus.

Als Vorhaben an der Schnittstelle von energetischer Sanierung und schonendem Ressourceneinsatz mit dem Ziel signifikanter Kostenersparnis war das Projekt wie gemacht für die ergebnisoffene Methodik von Findig. Der Einbezug des Bestandsgebäudes entspricht unserem auf Nachhaltigkeit orientierten Wertesystem – und hilft gleichzeitig unserem Kunden, sich zukunftsorientiert aufzustellen und effizient zu wirtschaften.

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